Von Molina auf den Cima Capi und den Cima Rocco (via Ferrata)

Die Klettersteigtour durch die Gardaseeberge auf den Cima Capi und den Cima Rocco bietet dem Bergfreund historische Einblicke und atemberaubende Ausblicke auf den Gardasee.

Guten Morgen vom Ledrosee

Es ist 07:00 Uhr als wir den Ledrosee erreichen und sind froh uns nach vier Stunden Autofahrt endlich die Beine vertreten zu können. Unsere Reise in die Gardaseeberge begann um 03:00 Uhr in München und führte uns über den nächtlichen Brenner am verregneten Gardasee vorbei. Aber nun sind wir endlich an unserem Osterdomizil angekommen und der Regen lässt auch langsam nach. Nach einem herzhaften italienischen Frühstück dürfen wir schon unser Pensionszimmer beziehen und machen uns direkt auf den Weg zur ersten Bergtour.

Von Molina di Ledro auf den Cima Capi (909m)

Molina liegt auf 650m Höhe und bevor wir uns auf den Aufstieg machen können, heißt es erstmal 200 Höhenmeter absteigen.

Unser Weg führt uns durch…

Der Himmel ist noch mit grauen Wolken bedeckt aber der Blick in Richtung Gardasee lässt hoffen.

Gemütlich wandern wir durch das Tal bergab und in Pré (480m) saugen wir den Charme der kleinen Gässchen in uns auf.

Idyllisch geht es am kleinen Bach entlang, die Vögel zwitschern von den Bäumen und auch die ersten Frühlingsblüher zeigen ihre bunten Farben.

Inzwischen reißen die Wolken auf und die Sonne lässt sich endlich blicken. Hach Frühling, was bist du schön… :-)

Das kleine Dörfchen Biacesa (420m) ist der eigentliche Ausgangspunkt unserer Bergtour in die Gardaseeberge. Wieder geht es durch die kleinen Gässchen bis wir am Ortsausgang auf den ersten Wegweiser in Richtung Cima Capi treffen.

Gleich zu Beginn geht es durch die Plantagen steil nach oben und wir kommen das erste Mal ins Schwitzen. Aber das mediterrane Klima und die fantastische Aussicht lenken von den Anstrengungen ab und lassen uns schwärmen.

Erstmal durchschnaufen und genießen.

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Hat man diesen ersten Anstieg gemeistert, lehnt sich der Weg wieder zurück und führt immer am Berghang entlang.

Im ersten Weltkrieg führten auf diesem Weg die Schützengräben der Soldaten entlang. Wir bekommen einen ersten Eindruck vom dem, was sich hier damals abgespielt haben könnte. Später tauchen wir endgültig in die Geschichte ein…

Aber nicht nur geschichtliches finden wir auf diesem Abschnitt – es warten jede Menge grandiose Ausblicke auf uns.

Der Weg ist wunderbar abwechslungsreich und wir entdecken ständig etwas Neues, was uns fasziniert.

Nach gut einer Stunde trauen wir unseren Augen nicht. Vor uns öffnet sich der Blick und unter uns erblicken wir den Gardasee.

Ein traumhaftes Fleckchen Erde und wir können uns kaum sattsehen.

Direkt hinter uns erblicken wir jetzt auch den ersten Gipfel unserer heutigen Tour.

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Aufstieg auf den Cima Capi via Ferrata F. Susatti

Schnell legen wir unser Klettersteigset an und machen uns auf dem Weg zu Einstieg.

Die erste Kraxelpassage ist nach wenigen Minuten vorüber und …

Nach gut 10 Minuten erreichen wir den Hauptteil der Ferrata.

Tritte gibt es mehr als genügend und auch die Stahlseilversicherung macht einen sehr sicheren Eindruck. Laut Recherchen hat die Fausto Susatti Ferrata den Schwierigkeitsgrad B.

Für geübte Klettersteiggeher stellt der Abschnitt keine große Herausforderung dar. Vielmehr besticht er mit atemberaubenden Ausblicken auf die Gardaseeberge und den tollen Tiefblick auf den Gardasee.

Nach ca. 25 Minuten erreichen wir den Ausstieg und gelangen auf den kleinen Bergrücken.

Auf diesem finden wir wieder viele Zeitzeugen der dunklen Zeit von 1915-1918.

Fasziniert begutachten wir diese und fragen uns immer wieder: WARUM und WOFÜR??? Später werden uns diese Fragen noch mehr beschäftigen…

Check, wir sind oben und lassen die dunklen Gedanken hinter uns und blicken fasziniert auf das umliegende Panorama.

Unter uns liegt Riva del Garda, welche als einzige Stadt am Gardasee zum Österreich-Ungarischen Reich gehörte (die geschichtsträchtige Tour lässt uns doch nicht ganz los)

Wir bleiben eine ganze Weile hier oben hocken und genießen den Moment.

Irgendwann raffen wir uns doch wieder auf. Wir haben noch was vor uns:

Vom Cima Capi auf den Cima Rocco (1090m)

Wir folgen dem kleinen Pfad wenige Meter bergab bis wir auf den Sattel gelangen.

Wir haben noch lang nicht genug und folgen der Ferrata F. Susatti weiter.

Noch einmal heißt es für einige Serpentinen den müden Körper (wir sind seit 02:00 Uhr auf den Beinen) nach oben schleppen bis wir auf dem Bergrücken, welcher uns hinauf zum zweiten Gipfel führt, ankommen.

Bis jetzt haben wir die Schützengräben nur von oben begutachtet, das wird sich jetzt ändern.

Der weitere Weg führt uns direkt zwischen den Felswänden und Geschützstellungen entlang. Was müssen die Soldaten damals nur ertragen haben müssen. Schnee, Eis, Kälte und das Geschützfeuer des Feindes. Hier läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter, wenn man versucht, sich in die damalige Zeit zurückzudenken.

Der Rucksack passt hier gerade so durch und immer wieder bleibe ich irgendwo hängen.

Für einige Minuten geht es steil nach oben bis wir an den finalen Gipfelaufstieg kommen. Ein kleiner, ebenfalls bestens gesicherter Steig, führt uns die letzten Höhenmeter nach oben bis wir am Gipfel des Cima Rocco ankommen.

Selbstverständlich lassen wir es uns nicht nehmen, hier nochmal eine kleine Pause einzulegen…

Völlig fasziniert stellen wir fest, dass die Anstrengungen auf den letzten Metern wie weggeblasen waren und wir von der Geschichte in eine andere Welt entführt wurden. Wir sitzen noch eine ganze Weile am Gipfel und denken darüber nach, was all das für eine unmenschliche Arbeit gewesen sein muss. All die Tunnel und Gräben in den Fels zu schlagen… Man kann es sich eigentlich gar nicht vorstellen!

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Der Abstieg über die Gallerie di Guerra nach Biacesa

Als wäre all dies nicht schon beeindruckend genug gewesen, es wartet noch ein weiteres Highlight…

Wir steigen den steilen Gipfelanstieg wieder nach unten und erreichen den Eingang in das Tunnelsystem.

… und das bislang Vorgestellte, erreicht eine neue Dimension. Durch die engen Stollen geht es mit eingezogenem Kopf Meter für Meter durch den Berg.

Immer wieder geht es in den Berg hinein und wieder heraus und das Ausmaß der damaligen Stellungsanlagen wird einem erst hier richtig bewusst.

Für gut vier Meter führt die Leiter uns senkrecht nach unten – eine recht wacklige Angelegenheit.

Als dieses Tunnelsystem endet, wartet noch ein steiler Waldpfad auf uns. Dieser führt uns zu einer Biwakhütte (unbewirtschaftet) an welcher wir uns noch einmal für ein Päuschen niederlassen und das Klettersteigstet wieder abschnallen.

Von hier ab wird der Wanderweg wieder breiter aber er bleibt weiterhin steil – sehr steil! Schon bald machen sich unsere Knie bemerkbar.

In Biacesa angekommen, ist die erste Bar unser und wir belohnen uns mit einem Radler und ruhen uns erstmal von dem einstündigen Abstieg aus.

Es wartet ja noch der Rückweg durch das Tal, welches wir am Morgen abgestiegen sind.

… bis wir wieder auf den Weg von heute Morgen stoßen. Noch einmal heißt es 250 Höhenmeter nach oben zu wandern… *uff*

Gut geschlaucht erreichen wir am frühen Abend wieder unsere Pension und wir können uns, nach einer erfrischenden Dusche, sogar noch aufraffen in die nächste Pizzeria zu wandern… ;-)

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Mein Fazit:

Meine erste Wanderung durch die Gardaseeberge hat alle Erwartungen übertroffen. Die mir bis dato unbekannte Bergwelt, zog mich sofort in ihren Bann und die abwechslungsreiche Bergtour war einfach nur beeindruckend. Von malerischen Bergwanderpfaden, über einen tollen Klettersteig, bis hin zu aussichtsreichen Gipfelblicken war alles dabei. Kurzum, ich bin einfach nur begeistert und kann die Tour wirklich jedem empfehlen, der sich für all dies begeistern kann.

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Die Wanderung bei Komoot:

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Natürlich war dies erst der Anfang unseres Osterwochenendes in den Gardaseebergen. Am zweiten Tag brechen wir auf zu einer Wanderung um den Ledrosee. Schau doch mal rein und erfahre was wir erlebten.

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