12h Mythos Untersberg 2019 – 24h Trophy

Im Rahmen der Biolectra 24h Trophy begeben wir uns heute auf unser erstes organisiertes Langzeitwandererlebnis. Uns erwartet eine 12h Wanderung auf den Untersberg.

Als wir vor kurzem die Einladung erhielten, in Berchtesgaden an der 24h Trophy teilzunehmen, waren wir im ersten Moment etwas skeptisch. Ist so eine Veranstaltung überhaupt etwas für uns? Wir, die in die Berge gehen um Ruhe zu finden und abzuschalten, sollen bei einer organisierten Wanderung mit bis zu 130 Teilnehmern mitmachen? Inzwischen gibt es jede Menge Veranstaltungen rund um das Thema Berglauf, ein Thema welches uns so gar nicht reizt. Auf Zeit den Berg hinaufhetzen? Das ist nicht das Wandererlebnis, welches wir suchen. Also begannen wir ein wenig zu recherchieren und wurden bei YouTube schnell fündig. Unsere Meinung dazu änderte sich schlagartig. Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen geht es bei der 24h Trophy um das gemeinsame Langzeitwandererlebnis und um das Gefühl als Gruppe die Herausforderung zu schaffen. Unsere Entscheidung war gefallen: Berchtesgaden, wir kommen!!!

Anmeldung und Akkreditierung

Die Anmeldung zur gewünschten Wanderung könnte einfacher kaum sein. Auf der Homepage der 24h Trophy (Link zur Homepage) konnten wir uns über die verschiedenen Regionen und die einzelnen Wanderungen informieren. Wir entschieden uns für die 12h Tour Mythos Untersberg und schon wenige Klicks später erhielten wir eine E-Mail mit den Zugangsdaten zum Ticket. Dieses druckten wir aus und begaben uns einen Tag vor der Veranstaltung zur Akkreditierung. Hier mussten wir schnell noch unseren Haftungssausschluss ausfüllen und schon erhielten wir unsere Teilnehmerbändchen, ein eigenes liebevoll gestaltetes 24h Trophy T-Shirt und natürlich ein Infopaket mit Essensmarken für die Verpflegungsstellen, allen notwendigen Informationen über die Wanderungen und kleinen Präsenten des Sponsors Biolectra (Link zur Homepage)  Einem reibungslosem Start am nächsten Tag stand jetzt nichts mehr im Wege…

12h Mythos Untersberg 2019

Es ist 06:45 Uhr als wir uns am Treffpunkt auf dem Weihnachtsschützenplatz in Berchtesgaden einfinden und durch Johanna, unserer Ansprechpartnerin, den Guides vorgestellt werden. Max (Herresbergführer) und Franze (Bergwachtler) werden unsere Gruppe heute auf den sagenumwobenen Untersberg führen.

Pünktlich um 07:15 Uhr trifft unser Shuttlebus ein und bringt uns zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Max informiert uns im Bus über den groben Tagesablauf und über die Streckenführung. Insgesamt starten heute 27 Teilnehmer um den Mythos Unterberg hautnah zu erleben. Werden es alle schaffen, heute Abend wieder in Berchtesgaden anzukommen? Die Nervosität wächst immer weiter. Am Startpunkt angekommen, geht es dann auch recht flott los. Mit einem herzigen „Pack mas“ fällt der Startschuss und unsere Gruppe setzt sich in Bewegung.

Die erste Etappe ist clever gestaltet und alle Teilnehmer können sich gemütlich warmlaufen. Bereits jetzt gibt es die ersten kleinen Kennenlerngespräche und mit jedem Schritt wird das Gruppengefühl größer. Lustig geht es weiter und nach ca. 50 Minuten erreichen wir die erste Verpflegungsstelle. Neben einem Überlebenspaket ;-) mit Müsliriegel werden Brötchen, Würste, Käse und Getränke gereicht. Das Verpflegungsteam ist überaus aufmerksam und wenn etwas ausgeht, wird direkt für Nachschub gesorgt. Unser Guide Max weißt alle Teilnehmer daraufhin, genügend Getränke mitzunehmen. Auf der kommenden Etappe warten ca. 1000 Höhenmeter Aufstieg in 2 Stunden.

Als wir wieder losmarschieren, haben wir uns schon einigermaßen kennengelernt und die Gruppe ist bunt gemischt. Die Teilnehmer kommen aus Thrier, Unterfranken, der Oberlausitz, mit dem Radl aus dem Allgäu und wir haben sogar 11 Finnen mit dabei. Der breite Weg zieht nun an und wird steiler bis wir schließlich links auf einen kleinen Steig in Richtung Zehnkaser abbiegen. Max geht langsam voran und wir reihen uns einer nach dem anderen ein. Es dauert nicht lange bis die Gespräche verstummen und wir alle nach Luft ringen und uns auf den Weg konzentrieren. Hier geht es jetzt wirklich steil nach oben.

Nach einiger Zeit wird die Gruppe neu sortiert. Um ein zu großes auseinanderreißen zu vermeiden, werden die langsameren Wanderer nach vorn geholt und wir finden alle unser Tempo. Wenn man wer schnauft oder nicht mehr kann, gibt es von den anderen Teilnehmern aufbauende Blicke oder auch mal Gummibärchen zur Stärkung. Spätestens jetzt hat die Gruppe zueinander gefunden und das Wir-Gefühl hat sich eingestellt.

Der kleine Steig ist teilweise etwas ausgesetzt und mit hohen Stufen versehen. Jedem aus unserer Gruppe steht der Schweis auf der Stirn aber nach 2 Stunden ist es geschafft und wir können eine kleine Pause einlegen.

Unser Bergwachtler Franze, sorgt dabei mit seinen Sprüchen für Aufheiterung. Allgemein hat er viel Interessantes zu erzählen und gab immer wieder Tipps, wie wir besser den Berg hinaufkommen. Inzwischen haben wir den steilsten Teil unserer Wanderung geschafft. Der nächste Abschnitt verläuft wieder etwas flacher und führt uns über sanfte Almwiesen.

Für uns geht es in Richtung Stöhrhaus weiter. Der Weg ist hier wieder gut ausgebaut und gut gehbar, auch wenn der zurückliegende Aufstieg noch gut in den Knochen sitzt.

Die Info, das da oben ein kühles Bier wartet, verleiht der Gruppe noch einmal Kraft.

Der Berchtesgadener Hochthron ist nur noch fünf Minuten entfernt. Noch einmal greifen wir fest in die Stöcke und schieben uns den Berg hinauf, bis wir am Kreuz des 1972m hohen Berges stehen und uns gegenseitig gratulieren. Wir haben es als Gruppe geschafft, freuen uns gemeinsam und genießen zusammen den fantastischen Ausblick in die Berchtesgadener Alpen.

Nachdem wir den Blick in die Ferne und den gemeinsamen Erfolg genossen haben, geht es nun zum Mittagessen ins Stöhrhaus (Link zur Homepage). Gegen Vorlage unseres Gutscheins, welcher im Infopaket enthalten war, bekommen wir eine Suppe und Getränk unserer Wahl. Mahlzeit!

Hinter uns liegen nun ca. 10 Kilometer und 1350 Höhenmeter. Die Pause ist mit 50 Min großzügig eingeteilt und wir können uns alle wieder erholen.

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Abstieg nach Berchtesgaden

Frisch gestärkt brechen wir in die zweite Tageshälfte auf und folgen dem Aufstiegsweg wieder zurück. Max hat uns bereits vorgewarnt, dass der Knieschnacksler (Knieschlotterer) auf uns wartet. Ein steiler Abstieg, welcher über viele Stufen hinunter ins Tal führt. Bis wir da ankommen, können wir aber noch einmal über schöne Wiesen wandern und erfahren viel Wissenswertes über die Region.

Max klärt uns auf, dass der Sturm Kyrill hier oben schwere Schäden hinterlassen hat. Noch heute sieht man deutlich die Folgen des Kahlschlags.

Inzwischen hat der Himmel langsam zugezogen und das schöne Wetter wird wohl bald ein Ende haben. Unsere Guides versichern uns, dass wir bereits fast wieder im Tal sein werden, bevor es gewittern soll. Aber erst wartet der steile Abstieg auf uns. Auf einem kleinen Pfad geht es nun flott hinunter. Dank Wanderstöcke und gutem Schuhwerk kommen wir alle sicher hinunter bis das Grummeln am Himmel immer lauter wird und der Donner grollt… Unsere Guides stehen nun im stetigen Kontakt mit den Veranstaltern und erkundigen sich über den Wetterverlauf. In Windeseile werden die Versorgungsstationen umdisponiert um den Teilnehmern einen trockenen Unterstand bieten zu können. Als schließlich die Blitze über uns zucken und der Regen einsetzt, haben wir das Tal fast erreicht und befinden uns im tiefsten Wald. Schnell werfen wir uns die Regensachen über, die gute Laune bleibt uns trotzdem erhalten. Wir alle wissen, so ist´s nun mal beim Wandern in den Bergen. Schon bald erreichen wir die nächste Verpflegungsstation in Winkl. Auch hier werden wir freundlich vom Organisationsteam empfangen und es warten wieder Obst, Kekse und Getränke auf uns. Das Gewitter hat sich glücklicherweise verzogen und als wir in Bischofswiesen wieder offenes Gelände erreichen, regnet es zwar in Strömen aber dafür sind wir ja ausgerüstet. Leider bleibt die Kamera nun besser in der trockenen Tasche. Unser Gänsemarsch wäre aber sicher ein lustiger Anblick mit seinen ganzen Schirmen, Ponchos und bunten Regenjacken. Die weitere Strecke verläuft wieder relativ eben und auf breiten Wegen. Anstrengungen gibt es nun kaum noch. Vor uns liegen jetzt noch ca. 10 Kilometer und eine weitere Verpflegungsstation bis wir ins Ziel einlaufen. In Berchtesgaden angekommen, hat der Regen endlich aufgehört und wir wandern ausgelassen weiter.

Da rechts oben waren wir!! Der Blick auf den zurückliegenden Weg erfüllt uns mit Stolz. Jetzt aber auf zum Endspurt. Noch einmal gilt es einen kleinen Anstieg zu meistern bis wir an der malerischen Kapelle am Lockstein ankommen.

Noch einmal gibt es eine kurze Pause bis wir hinunter nach Berchtesgaden wandern und uns mit der Wandergruppe 12h Bergerlebnis Watzmann treffen um dann gemeinsam nach 12 Stunden glücklich ins Ziel einzulaufen. Wir haben es geschafft! Hinter uns liegen 12h mit 10h reiner Gehzeit und ca. 1500 Höhenmetern. Glücklich gratulieren wir uns, hauen uns auf die Schulter und genießen das Finisherbierchen – Sieger sind wir heute alle gemeinsam!

Unser Fazit zur 24h Trophy

Kurzum, wir sind begeistert. Waren wir am Anfang etwas skeptisch, würden wir jetzt am liebsten direkt zur nächsten Wanderung fahren. Wir sind jetzt noch von der Gruppenfindung und Organisation begeistert und möchten unseren Guides Max & Franze, den Brotzeitmädels, unserer Ansprechpartnerin Johanna und allen anderen Helfern und Helferinnen für die geleistete Arbeit bedanken. Es hat wirklich Spaß gemacht und ihr habt uns davon überzeugt, bald wieder mit euch auf Tour gehen zu wollen. Vielleicht ja schon im Karwendel?! ;-)

Gute Überleitung ;-) Wenn auch DU Lust bekommen hast einmal 12 oder 24h Wandern zu gehen, schau doch einfach mal auf der Homepage der 24h Trophy vorbei. Dieses Jahr gibt es noch mehrere Events in der Schweiz, Österreich und Deutschland.

Uns bleibt nur noch einmal Danke zu sagen! Wir sehen uns bestimmt bald wieder!!!

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Hinweis: Die Teilnahme an diesem Event wurde uns durch den Veranstalter kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies beeinträchtigt in keinster Weise unsere Meinung, all das Beschriebene haben wir tatsächlich so für uns erlebt!!!

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Viele Grüße und bis zum nächsten Mal, Anett & Maik

Mehr über unsere Touren und weitere Bilder findest du bei Komoot, Facebook oder Instagram

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